Verleihung der Ursula-Heinrich-Gedenkmedaille

der Stiftung Koalition Brustkrebs an

Dr. Jan Hendriks

*29.11.1941              16.06.2004 

Ritter in der Orde van der Nederlandse Leeuw

am 21.06.2004 (posthum) in Beuningen, Niederlande

Auszüge aus der Ansprache von Dr. Angela Spelsberg, Stiftung Koalition Brustkrebs während der Trauerfeier:

Die Stiftung Koalition Brustkrebs verleiht Herrn Dr. Jan Hendriks die Ursula Heinrich-Gedenkmedaille. Sein Lebenswerk galt der stetigen Verbesserung der Qualität der Brustkrebsfrüherkennung. Als Wegbereiter und langjähriger Leiter des Mammographie-Screening-Programms hat er maßgeblich zur Senkung der Brustkrebssterblichkeit in den Niederlanden und darüber hinaus beigetragen. Die Formulierung der Europäischen Leitlinien wurde durch seine Arbeit entscheidend beeinflusst.  Wie oft hat Herr Dr. Hendriks nicht ratsuchenden Frauen aus Deutschland mit unklaren oder falschen Befunden vor unnötigen Operationen, falschen Diagnosen und vielleicht auch vor dem sicheren Brustkrebstod bewahrt.

Uns Frauen in Deutschland hat er ermutigt, um - in seinen Worten „Manns genug zu werden“ - jenen mächtigen Interessengruppen aus Ärzteschaft und Industrie entgegenzutreten, die gegen das Screening arbeiten. Nie werden wir seine Mahnung vergessen, lieber kein Screening als ein schlechtes Screening zuzulassen.

Dr. Hendriks ist der erste Preisträger der Ursula-Heinrich-Gedenkmedaille, die an eine Gönnerin erinnert.  Er sollte diese Medaille am 19. Juni durch Frau Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in Aachen empfangen. Sein Lebenswerk ist für uns Vermächtnis, für die Umsetzung der höchsten Qualität bei der Brustkrebsfrüherennung nach europäischen Leitlinien für alle Frauen einzutreten. Programme minderer Qualität, wie sie jetzt in Deutschland von einigen Kassenärztlichen Vereinigungen vorbereitet werden, dürfen wir nicht hinnehmen.

Die Stiftung Koalition Brustkrebs trauert um einen großen Forscher, Arzt und Menschen, dessen Verlust unersetzlich ist.