Brustkrebs-Skandal in Essen – Axa Colonia Versicherung bietet den 170 Frauen Entschädigungszahlung in Höhe von 12 Millionen Euro an
Die Stiftung Koalition
Brustkrebs beglückwünscht die Essener Frauen zu ihrem bahnbrechenden Erfolg.
Nach fast 10 Jahren aussichtslos erscheinendem Kampf gegen die Instanzen, bei
dem sie u.a. der Ignoranz und dem mangelnden Interesse der zuständigen Aufsichtsbehörden
(Ärztekammer Nordrhein und Gesundheitsministerium des Landes NRW) und der
patienten-unfreundlichen
Rechtssprechung in Deutschland begegnen mussten, haben es die Frauen
dennoch jetzt erreicht, ihr Recht zu bekommen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in
Karlsruhe hat am 24. Oktober 2002 das Urteil des Landgerichtes Hamm bestätigt,
dass im Gegensatz zum üblichen Verfahren im Essener Fall die Beweislast nicht
mehr bei den geschädigten Frauen, sondern bei den angeklagten Ärzten liegt.
Damit haben die Essener Frauen einen wichtigen Sieg nicht nur in eigener Sache,
sondern für alle künftigen Kunstfehlerverfahren in der deutschen Rechtsprechung
erstritten.
Die in der Koalition
Brustkrebs zusammengeschlossene Brustkrebsbewegung hat gemeinsam mit den Essener Frauen die skandalösen Vorgänge als
exemplarisch für den Versorgungsnotstand bei Brustkrebs in Deutschland an den
Pranger gestellt. Das Urteil des BGH und die von der Axa Colonia Versicherung
angekündigte Entschädigungszahlung in beachtlicher Höhe ist für uns ein
öffentliches Anerkenntnis dieser Missstände, die so lange von Vertretern der
Fachgesellschaften und verantwortlichen Ärztefunktionären in Ärztekammer und
Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) vehement bestritten wurden.
Bisher kostete diese mangelnde
Einsicht und Angst vor Transparenz und Qualität der Verantwortlichen in der
Brustkrebs-Früherkennung, Therapie, und Nachsorge tausende Frauen hierzulande
jährlich das Leben oder bescherte vielen Frauen unnötige Operationen,
Komplikationen und Leid, wie es der Essener Brustkrebsskandal belegt.
Die Stiftung Koalition
Brustkrebs will mithelfen, dass Fälle
wie der Essener Skandal sich nicht
wiederholen können. Daher fordern wir
nach dem erfolgreichen Vorbild anderer europäischer Länder eine Brustkrebsbekämpfung
nach europäischen Leitlinien endlich
auch in Deutschland.
Es ist nicht Geld, das
fehlt. Es fehlen ExpertInnen, die nach europäischen Leitlinien (EUREF und
EUSOMA) ausgebildet und zertifiziert sind und die in spezialisierten Brustzentren
die in den europäischen Leitlinien festgelegten Qualitätsstandards nachprüfbar
erfüllen können. Mit Hilfe der die ihr zugedachten Spenden wird die Stiftung Koalition
Brustkrebs die Ausbildung von
ExpertInnen aus Deutschland in den europäischen Ausbildungs- und
Trainingszentren finanziell unterstützen.
Köln, den 30.11.2002
www.stiftung-koalitionbrustkrebs.de
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Die
Sprecherinnen der Stiftung Koalition Brustkrebs
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Helga
Ebel, Aachen
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